Zum
Verdi Jahr sogar noch vor dem offiziell genannten Erscheinungstermin 4.
September bereits Ende August im Handel erhältlich die 4. Recital-CD von
JOSÈ CURA.
Auch
hier wie bereits bei seiner Verismo-Arien-CD steht er selbst als Dirigent
einem Philharmonia Orchester vor und wie bereits bei der ersten Doppelaktion,
kann ich nur bedingt daran Freude finden.
Der
Dirigent Cura macht dem Sänger Cura Vorgaben, die nicht den sonst gewohnten
Tempi und Interpretationen entsprechen. Die Erklärung dafür findet man
ihm gut aufgebauten Booklet , daß auch ein Interview zum Thema Verdi enthält.
José
Cura hat, als er sich mit der Auswahl und der Partitur Verdis beschäftigte
Angaben gefunden, die er nun umsetzte, die aber im Laufe der Zeit durch
die verschiedensten Interpreten verloren gegangen waren.
Von
den 11 Arien quer durch Verdi's Schaffen gefallen mir jene am besten,
die weniger oft gespielten Opern entstammen. Wunderbar "o Inferno - sento
avvampar nell'anima" aus Simone Boccanegra herrlich , die mit sehr
viel Gefühl gesungene Arie des Macduff aus Macbeth,und die interessante
" Notte, perpetua Notte" aus I due Foscari. Nicht zu vergessen die
beiden Othello-Arien.
Der
Ricardo im Maskenball , der Don Carlos hingegen klingen mir in seiner
Interpretation fremd. Der Alfredo aus Traviata ist ja bereits durch seine
Fernsehdarstellung bekannt geworden, klingt aber in der CD-Einspielung
besser und differenzierter. Sein Radames mit "Celeste Aida"
ein richtiger Kämpfer, Führer, ehrgeizig und hart. Hört man diesen Einstieg
kann man sich nur schwer vorstellen, wie er im Grab eingeschlossen enden
kann.
Das
Orchester bleibt musikalisch stark im Hintergrund und bettet sie stimmlichen
Ausbrüche José Curas sanft ein. Vermutlich im Dualverfahren Sänger und
Dirigent Cura auch nicht anders möglich. Der Sänger steht an erster Stelle.
Bei
Cura-Liebhabern darf diese Einspielung natürlich nicht fehlen, als Neuerscheinung
für Cura-Einsteiger interessant . EH
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