Auch
nach Weihnachten braucht man Geschenke, drei ideale CDs zu diesem Zweck.
Ich
habe mir selbst Freude gemacht mit drei sehr unterschiedlichen CDs, die
aber alle drei einen besonderen Reiz haben.
"Caruso
2001" Enrico CARUSO singt italienische Canzone
Nach
"Caruso 2000", wo zum ersten Mal der Versuch gemacht worden ist, der Stimme
Carusos bei den berühmtesten Arien, die er gesungen und aufgenommen hatte,
eine Orchesterbegleitung zu unterlegen, wiederholte man diese Technik
auch bei den Canzone, und es ist für mich eine durchwegs gelungene Angelegenheit
geworden.
Sicher
kennt man die Originalaufnahmen, hat man das Gefühl, man hört Musik aus
einem Zauberkasten und irgendwie verzaubert es auch. Die Stimme Carusos
klingt frei, frisch und durch die Orchesterbegleitung auch weniger hart.
Selbstverständlich sind die für unsere verwöhnten Ohren störenden Schellackgeräusche
ebenfalls weggefiltert.
Es
sind nahezu alle bekannten neapolitanischen Lieder beinhaltet, die Enrico
Caruso aufgenommen hat, der Vortrag ist natürlich, und das RADIO SYMPHONIE-ORCHESTER
hat seinen guten Orchesterklang unter Dirigent Gottfried RABL daruntergelegt.
Es
ist eine CD, die man gerne zur Entspannung anhört , die man zur Untermalung
bei einem schönen Essen nimmt, und vor allem eine Musik, die man ohne
Einschränkung gerne immer wieder hört.
Die
nächste CD, auch von einem Tenor besungen, Giuseppe GIACOMINI. Sein Thema:
"Tenor's Favourite Songs". Die beiden CDs weisen natürlich einige Parallelen,
Wiederholungen auf, der größte Teil aber unterscheidet sich doch. Vor
allem die Interpretationen sind so different, daß man auf jeden Fall glaubt,
etwas ganz neues zu hören.
Giuseppe
Giacomini ist als Interpret eine Singularerscheinung. Sein sehr baritonal
gefärbter Tenor schwingt sich leicht in höchste Höhen und ist in der Diktion
und im Ausdruck immer besonders differenziert. Er versteht es Melancholie,
Liebe Freude sehr subtil zum Ausdruck zu bringen. Hier hat es mir besonders
das Lied "Mamma mia che vo sapé" angetan. Das Orchester SYMPHONIA PERUSINA
begleitet Giuseppe Giacomini sehr harmonisch und farbenprächtig.
Einziger
Nachteil dieser CD gegenüber "Caruso 2001", die Dauer: 46 Minuten zu 59:14.
Caruso bietet dem Zuhörer also 13 Minuten mehr musikalische Freude.
Nach
zwei Tenören mußte aber doch ein Sprung zu einem Bariton gemacht werden.
Hierzu muß man natürlich generell festhalten: auf eine Baritonaufnahme
kommen mindestens drei seiner tenoralen Kollegen. Umso erfreulicher war
es, daß Carlos ALVAREZ sich wieder an ein Recital gewagt hat und diesmal
mit einer "Zarzuela Gala" an sein Publikum herantritt. Nach einer Phase,
in der seine Stimme einen stumpfen Eindruck machte, tritt diese CD den
Gegenbeweis an. Carlos Alvarez' Stimme strahlt, ist offen und breit ,
voll Glut und Temperament. Allerdings die Zarzuela-Musik ist auch sehr
schwungvoll und mitreißend. Die Auswahl ging an den ganz berühmten, bekannten
Zarzuelas vorbei, was auch verständlich ist, da darin weniger interessante
Baritonpartien enthalten sind, und die Tenöre die erste Geige spielen.
Natürlich
wird auch Carlos Alvarez von einem Spanischen Orchester begleitet, dem
ORCHESTA SINFÓNICA DE GALICIA unter Miquel ORTEGA.
Als
Partnerin in den drei Duetten ist die spanische Sopranistin Ana IBARRA
zu hören, die ebenfalls guten Zarzuelas Stil pflegt.
Mein
Herz hat Carlos Alvarez im speziellen mit der Romanza des Rafael aus der
sehr wenig bekannten Zarzuela "Maravilla" von Torroba und mit der Canción
del Leonello aus "La Canción del Olvido" von Serrano erobert. Auch dieser
CD kann man immer wieder sein Ohr ohne Ermüdungserscheinungen leihen.
Alle
drei CD eignen sich bestens zum Verschenken auch an jene Musikfreunde,
die mit der großen Klassik nicht so zu begeistern sind. EH
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