Am
18. Juni 2002 wurde in Wien im Karajan-Center eine kleine , aber feine
Ausstellung über LA DIVINA eröffnet. Gezeigt werden Fotos aus der Privatsammlung
Gian Carlo Tanzi, München, Anlaß ist der 25. Todestag der Künstlerin am
15. September 2002.
Maria
CALLAS, das zeigt die Präsentation und das Interesse daran , war eine
Ausnahmeerscheinung in vieler Hinsicht, und es auch bis heute geblieben.
Das beweist auch die eben zum Anlaß des Todestages von EMI herausgebrachte
CD (EMI 7243 5 6792425 ). Es wird ein guter Querschnitt durch die Prachtrollen
der Callas präsentiert, und das zu einem Preis, der zu keinerlei Überlegungen
Anlaß gibt, ob man vielleicht zum X-ten Male "Casta Diva" hören will oder
nicht. Wie gesagt, es sind alle großen Rollen der Callas vertreten, und
es wird ihr breites Spektrum wieder gezeigt.
"Suicidio"
aus "La Gioconda" ist ebenso vorhanden wie die beiden "Lucia"-Arien oder
"Mercé dilette amiche" aus " Vespri Siciliani". Alles hat man oft auch
von anderen Sopranen gehört, aber keine noch so gute Interpretation kommt
an jene der Callas heran. Dabei ist es für mich absolut phänomenal, denn
die Klangfärbung kann ich nicht als schön empfinden, aber dafür unendlich
faszinierend die Phrasierung, dramatisch, innig, rührend , voll Schmerz.
Es fehlt nicht, es bleibt nichts oberflächlich, es dringt in die Tiefe,
der Zuhörer wird berührt. Ob man Maria Callas mag oder einem schönstimmigeren
Sopran den Vorzug gibt, ist eine individuelle Sache, ihre Qualität als
darstellende Sängerin jedoch ist unbestritten und erfährt durch die neue
"alte" CD eine weitere Bestätigung. EH
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