Zittern
und Bangen, wird Roberto ALAGNA sein Debüt als Gustavo in der "Maskenball"-Serie
geben oder nicht? Im Dunstkreis der entsetzlichen Wettersituation, Schnee,
Minusgrade, Regen wäre es sogar verständlich gewesen. Aber der Umfeldsituation
wurde getrotzt, das Debüt fand statt, wie auch ziemlich alle Rollen mit
Wien-Debütanten besetzt waren.
Das
Niveau der Aufführung war leider sehr unterschiedlich, und es begann bereits
beim Dirigenten Philippe AUGUIN, denn dieser konnte mit den Sängern und
dem ORCHESTER nur sehr selten eine harmonische Einheit bilden.
Erfreulich
war zweifellos Sondra RADVANOVSKI als Amelia, obwohl ihre Stimme sehr
kraftvoll, dramatisch ist, bringt sie doch in der Darstellung auch die
leisen Gefühle zum Ausdruck.
Ebenso
erfreulich Roberto Alagna, der zum ersten Mal den Gustav III. gab. Er
benötigte zwar einige Zeit, bevor er stimmlich voll präsent war, aber
der Schluß war sehr beeindruckend, und er hat auch darstellerisch den
liebenden, aber verzichtenden König sehr intensiv gestaltet. Für ihn war
dieses Debüt ein sehr schöner Erfolg.
Mit
IleanaTONCA, ein sehr sicherer und quirliger Page Oscar, und dem jungen
Allessio ARDUINI in der kleinen Rolle des Christian schließt sich der
Reigen der absolut positiven Leistungen.
Gabriele
VIVIANI als Ankarström blieb leider blaß, sowohl gesanglich als auch darstellerisch,
was im Zusammenspiel mit der sehr starken Sondra Radvanovski besonders
auffiel. Für die Rolle der Ulrica stand Monica BOHINEC auf der Bühne.
Die Sängerin hat für diese Rolle nicht die entsprechende Tiefe, und damit
ist viel verloren.
Das
Publikum bejubelte Roberto Alagna und Sondra Radvanoski besonders, aber
auch die anderen Interpreten wurden gefeiert. EH
|