Ursprünglich
war eine konzertante Aufführung der Zarzuela "Luisa Fernanda" laut Jahresplan
angesagt gewesen, doch schon im Spätherbst wurde dies in eine Zarzuela-Gala
umgewandelt. In beiden Fällen war der Star des Abends Carlos ALVAREZ.
In dem launigen Zarzuela-Mix standen ihm zur Seite die Sopranisten Melba
RAMOS und der Tenor Ismael JORDI. Beide haben spanische Wurzel. Melba
Ramos kommt aus Puerto Rico, Ismael Jordi aus Spanien.
Es
wurden Einzelnummern, aber auch Duette gebracht. Der Faden zog sich quer
durch die bekanntesten Zarzuelas "Luisa Fernanda", "El ultimo romantico",
"El Niño judio", "La del Manojo de rosa", "El duo de la Africana", "La
Revoltosa", "Doña Francisquita" u.a. Alle drei Interpreten waren mit viel
Freude und Engagement bei der Sache und das zweieinhalb Stunden dauernde
Programm war viel zu kurz.
Den
Hauptteil bestritt Carlos Alvarez, auch ein kleines Gespräch führte mit
ihm der Moderator des Abends Christoph WAGNER-TRENKWITZ. Carlos Alvarez
bekennt sich zu dieser Musikgattung, zumal sie auch den Anfang seiner
musikalischen Karriere mitgeprägt hatte. Und er ist auch bei der Zarzuela
ein großartiger Interpret.
Ismael
Jordi verfügt zwar über tadellose Höhe, eine gute geführte Stimme, aber
die Stimme selbst klingt etwas knorrig, also für die schmeichelnden Melodien
aus "Doña Francisquita" nicht gerade einschmeichelnd. Melba Ramos sang
alle ihre Arien mit viel Temperament und bestem stimmlichen Einsatz.
Das
ORCHESTER DER WIENER VOLKSOPER, mit vielen sehr jungen Musikern, präsentierte
sich unter der Leitung von Josep CABALLÉ-DOMENECH in blendender Form,
spielte mit viel Engagement diese unüblichen Rhythmen und wurde ebenso
wie die Stars sehr bejubelt.
Ein
höchst kurzweiliger Abend, der eigentlich nach Wiederholung ruft. EH
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