Ein
harmonischer Jahresabschluß an der Staatsoper. Erstaunlicherweise war
das gesangliche Niveau der letzten Vorstellungen in diesem Jahr 2006 außerordentlich
beeindruckend und hoch.
Obwohl
der Besetzungszettel ein bunter Mix aus Gästen und hauseigenen Kräften
war, hatte sich auf der Bühne Qualität und Harmonie entwickelt. Seit vielen
Jahren hat mich keine weibliche Sängerin so in ihren Bann gezogen wie
die junge Elina GARANCA: Bei ihr stimmt einfach alles, die Stimme, der
Ausdruck, die Gestaltung und die Optik. Ihre Rosina ist wirklich sehens
-und hörenswert.
Antonino
SIRAGUSA in der Rolle des Grafen Almaviva sang recht ordentlich. Seine
Stimme ist ja nicht wirklich berauschend schön, aber bei Rossini ist das
weniger störend denn bei Bellini. Mit den Spitzentönen hat er ja nie Probleme,
und seine Spielfreudigkeit ist durchaus an die Rolle angepaßt und fand
auch bei den Kollegen entsprechenden Widerhall, bei Adrian ERÖD dem Figaro
ebenso wie bei Alfred SRAMEK dem Dr. Bartolo. Beide Sänger sind ja schon
oft in diesen Rollen aufgetreten, verfügen über die nötige Routine, vergessen
aber trotzdem nie, die Rollen frisch und lebendig zu halten. Herr Sramek
ist diesbezüglich überhaupt immer für Überraschungen gut, und selbst routinierte
Szenen wirken nie flach.
Basilio
(Janusz MONARCHA), Fiorello (Clemens UNTERREINER) und Berta (Asa ELMGREN)
gliederten sich bestens in das große Ensemble ein, und so war der Abend
wirklich sehr harmonisch, gesanglich auf hohem Niveau.
Und
last baut not least war auch das ORCHESTER unter der Stabführung von Fabio
LUISI sehr spritzig zugange; ich hatte schon lange keine so flotte aber
auch gleichzeitig auch so differenzierte Ouvertüre gehört und auch das
Gewitter, war höchst "gefährlich".
Sehr
heftiger Applaus für alle Interpreten und den Dirigenten. EH
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