Bravo
Hoffmann, bravo Rolando VILLAZÒN. Meine zweite Bühnenbegegnung mit dem
Sänger, dazwischen gab es auch noch die Fernsehaufzeichnung von „Elisir
d’amore“ aus der Staatsoper ebenfalls mit Rolando Villazòn. Jede Vorstellung
eine besondere Freude. Drei verschiedene Rollen, drei Stimmen, drei Gesichter.
Ganz außergewöhnlich die Wandlungsfähigkeit des Sängers.
Sein
Hoffmann, technisch sicher, mit strahlenden Höhen, aktiv in der Darstellung:
verstört, zerrissen, komisch. Was immer es an Regungen bedurfte, Rolando
Villazòn hat es bereit, verzerrt nichts und bleibt immer glaubwürdig.
Mit
diesem Energiebündel mitzuhalten…. sehr, sehr schwer bzw. unmöglich. Philippe
ROUILLON war ein matter Interpret der Bösewichter, blaß, obwohl schönstimmig,
auch Nadia KRASTEVA als Giulietta, und wenig präsent Cornelia SALJE als
Muse.
Milagros
POBLADOR ist eine sehr sichere Sängerin und hat auch an dem Abend wieder
bewiesen, daß Koloraturpartien wie die Olympia ihre Domäne sind. Krassimira
STOYANOVA war eine innige, stimmlich sehr ausgeglichene Antonia.
Die
Nebenrollen waren alle aus dem Stammpersonal besetzt und sehr gut eingespielt.
Spalanzani Hans Peter KAMMERER, Crespel Dan Paul DUMITRESCU(sehr stimmgewaltig)
und Schlémil als Rolledebüt Eijirio KAI.
Das
Dirigat oblag Frédéric CHASLIN, der sich um die Sänger bemühte und mit
dem CHOR (unter Leitung von Ernst DUNSHIRN) gutes Einvernehmen fand. Im
ORCHESTER herrschte hingegen nicht immer Einklang, aber darüber konnte
man hinwegsehen, denn die meiste Aufmerksamkeit an diesem Abend gab es
für Rolando Villazón.
Das
Publikum bejubelte den Tenor und gab den Liebschaften respektvollen Beifall.
Es
wird jetzt sehr interessant sein, diesen Sänger weiter zu verfolgen ,
sicher kann man von ihm noch einige Überraschungen erleben. Sein nächster
Auftritt wir ja bei den Salzburger Festspielen der Alfredo in „La Traviata“
neben Anna Netrebko sein. Die Aufführungen sind seit langem ausverkauft,
wie man hört, hätte man jede der Vorstellung zumindest drei Mal verkaufen
können. Erfreulicherweise wird es eine Fernsehübertragung geben. Da kann
man gespannt sein, nicht nur auf Rolando Villazón sondern auch auf Anna
Netrebko. EH
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