Eine
frische Besetzung: die vielseitige Stefania BONFADELLI als Violetta Valéry.
Stefania Bonfadelli verwöhnt uns mit einer höchst angenehmem Stimme und
technisch sehr präzisem Gesang. Was man ihr nicht ganz so glaubte, war
die Lebedame, da fehlte ein gewisses Maß an Koketterie. Alle andere Szenen
berührten sehr und das Schlußduett mit Alfredo „Parigi, o cara“ mit Partner
Giuseppe SABBATINI war eine musikalische perfekte Harmonie.
Giuseppe
Sabbatini war auch ein kongeniale Partner. Ein Sänger mit einer perfekten
Technik, phantastisch sichere Höhen gepaart mit exquisitem Pianogesang.
Er ist einer der heute seltenen Sänger, der sich noch mit Pianotechnik
beschäftigen und sich darin üben. Es ist jedes Mal eine Freude einer Vorstellung
beizuwohnen, bei der Herr Sabbatini singt.
Vater
Germont war ein echter Senior mit Renato BRUSON. Eine Rolle, die ihm zweifellos
liegt, und die für die doch schon verbrauchte Stimme noch zu bewältigen
ist.
Die
Nebenrollen dieser „3 Personenoper“ waren alle stimmlich gut besetzt,
und es konnten sich auch junge Stipendiaten des Karajans Zentrums auf
der großen Opernbühne erproben und bewähren.
Und
zum Schluß ein ganz großes Lob an den jungen Maestro Renato PALUMBO am
Pult. Ich habe schon lange keinen derart einfühlsamen Dirigenten erlebt!
Ein Dirigent, der sich gleichermaßen dem ORCHESTER und den Sängern widmet,
und einen phantastischen Gleichklang und wunderbare Harmonie erzielte.
Ich hoffe, daß er diese Eigenschaften beibehält.
Ein
schöner Opernabend. EH
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