Eine
Abonnement Vorstellung, mein Wagner im Abonnement.
Meine
Wahl wäre vermutlich nicht auf diese Aufführung gefallen, der Abend war
aber durchaus spannend und voll Überraschungen.
Die
erste Überraschung war nicht die Hauptpartie sondern der Steuermann namens
Sebastian REINTHALLER. Früher im Verband der Volksoper, dort mit durchaus
guten und interessanten Rollen betraut, kommt nun als " Sieger" an das
große Haus in Wien zurück. Ein ganz brillanter Steuermann, total sicher
in den Höhen und ausreichender Kraft.
Von
gleicher Sangespracht die Senta von Susan ANTHONY. Keine Brüche, kein
Übersteuern, gefühlvoller Ausdruck während des ganzen Abends. Schon lange
nicht so eine gute Senta gehört, auch von der Optik einnehmend und entsprechend.Ebenfalls
sehr positiv der Eindruck von der Amme - Helene RANADA.
Kurt
RYDL als Daland spulte routiniert die Rolle ab. Von Tiefgang empfand ich
nichts.
Thomas
MOSER als Erik erlebte ich zum ersten Mal auf der Bühne und war eigentlich
enttäuscht. Sein Ruf ist ja mehr als ausgezeichnet, aber ich fand weder
Stimme noch Gesang wirklich berauschend. Es war eine einwandfrei gesungene
Rolle, aber es lösten sich bei mir keine Glücksgefühle aus.
Wolfgang
BRENDEL der Holländer, sang sehr gepflegt, eigentlich zu gepflegt, ein
bißchen mehr Nebel, Rauheit, Mystik, wäre durchaus nicht fehlt am Platze
gewesen. Aber sicher einer der Besten zur Zeit.
Ein
ganz großes Lob an diesem Abend gebührte dem Orchester unter Peter SCHNEIDER,
eine wunderbare Ouvertüre, eine wunderbare, subtile Umsetzung der Musik
Wagners, eine wunderbare Begleitung für die Sänger, eine seltene Harmonie
im Orchestergraben den ganzen Abend über. EH
|