Nach
den Aufführungen im Teatr Letni im Sommer nahm die Opera na Zamku ihre
Offenbach-Produktion "Robinson Crusoe" im aktuellen Haus wieder auf.
Die
Hala Opery hat akustisch so ihre Tücken, was hier insbesondere den CHOR
(Leitung: Malgorzata BORNOWSKA) traf, der trotzdem wieder eine ausgesprochen
gute Leistung hören ließ.
Ewa
MAJCHERCZYK war erneut eine schönstimmige, selbstbewußte Edwige. Malgorzata
KUSTOSIK konnte ihre beeindruckende Leistung als Freitag wiederholen,
und von Malgorzata BOROWIKs (Deborah Crusoe) "O don fatale" hätte man
auch gern wieder mehr gehört.
Tomasz
TRACZs springlebendiger Toby stand diesmal unter der Fuchtel einer anderen
Suzanne. Ewa OLSZEWSKA zeigte vielleicht nicht die Selbstverständlichkeit
im Spiel wie ihre Kollegin im Sommer, nennt aber eine gut sitzende, nie
schrille Stimme mit einem schönen Timbre ihr Eigen.
Mit
der Titelpartie ist in dieser Aufführungsserie Pawel WOLSKI betraut. Die
Lebendigkeit Robinsons scheint ihm auf den Leib geschrieben, und mit seiner
tonsicheren, klaren Stimme, die den Zuhörer bereits an viele weitere Rollen
des lyrischen Repertoires denken läßt, gelang es ihm scheinbar mühelos,
die Partie auch musikalisch rund zu gestalten.
Lag
es an der Akustik oder nicht, unter der Leitung von Jerzy WOLOSIUK klang
das ORCHESTER streckenweise sehr mächtig, im Vorspiel zum zweiten Teil
sogar beinahe wagnerianisch, was der Musik aber nicht schadete. Für die
Solisten wäre hin und wieder weniger orchestrale Wucht aber sicher mehr
gewesen.
Die
nächste Operproduktion in Szczecin wird Donizettis "L'elisir d'amore"
sein. Es bestehen wenig Zweifel, daß dies wieder erfolgreich sein wird.
AHS
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