40 JAHRE AUF DEN BÜHNEN DER WELT

Sein vierzigjähriges Bühnenjubiläum feierte der große Bariton Eike Wilm SCHULTE am 29. Oktober 2006 im Hessischen Staatstheater Wiesbaden, in dem Theater, an dem er als junger Sänger eine beispiellose Sängerkarriere startete und lud dazu Sängerkollegen ein, die wie er dort einen Karriereweg begannen, wie den Tenor Robert GAMBILL und den Bassisten Hans TSCHAMMER, mit letzterem trat er auf vielen internationalen Bühnen auf.

Die Stabführung des Abends oblag Prof..Siegfried KÖHLER, dem damaligen GMD des Hessischen Staatstheaters, der wiederum durch ein kluges tempigerechtes Dirigat des ORCHESTERS einschließlich CHOR und EXTRACHOR (Chordirektor Christof HILMER) des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden überzeugte, wie einfühlsam eine Sängerführung zum Start von Sängerkarrieren beitragen kann. Eike Wilm Schulte wählte ein kluges, seinen Rollenfächern gerechtwerdendes Programm für seinen Abend.

Zunächst hörte man ihn in seiner Leib- und Magenrolle als Sixtus Beckmesser, einer Rolle, mit der auf den Bühnen der Welt rund um den Globus gastiert und Triumphe feiert, und die ihm auf den Leib geschrieben zu sein scheint. Niemand vermag diesen intriganten und bauernschlauen und doch unglücklichen Stadtschreiber so zu gestalten und zu singen wie er. Diesmal stellte er dem Publikum seine einstmals für Osaka/Japan selbst zusammengestellte szenische Kurzfassung der "Meistersinger von Nürnberg" vor, wo er mit Hans Tschammer als Sachs (großartig und ausdrucksstark gestaltet und gesungen) und dem routiniert singenden Robert Gambill als Walter von Stolzing und dem Chor die wichtigsten Szenen darbot. Hier war der Wiesbadener Bassist Axel WAGNER in der kleinen Rolle des Nachtwächters eine gute Besetzungswahl. Diese Kurzfassung des Werks zeigt alle Höhen und Tiefen der Charaktere der männlichen Hauptprogagonisten auf und man würde es gerne wieder hören und sehen.

Danach gab es Ausschnitte aus "La Traviata", wiederum szenisch, wo Eike Wilm Schulte als Padre Germont sein großes Können auch im italienischen Fach bewies. Hier lernte man die gut geschulte Koloraturstimme der Russin Alexandra LUBCHANSKY als Violetta kennen.

Und als non plus ultra ganz zum Schluß "Die Feldermaus" mit allen Protagonisten als Gäste des Prinzen Orlofsky auf der Bühne (hier gesellte sich die Wiesbadener Sopranistin Annette LUIG dazu, die mit ihrem Schwipslied für reichlich -nasse- Stimmung im Publikum sorgte) - hier besonders erwähnenswert die Ouvertüre unter Siegfried Köhler.

Launig moderiert wurde der Abend von Wolfgang VATER , mit dem der Jubilar über Bühnenerlebnisse plauderte und durch selbst erlebte Anekdötchen den Abend reichlich auflockerte.Ein Sänger zum Anfassen meinte Prof. Dr.Hans-Joachim JENTSCH in seiner Laudatio als Gast des Prinzen Orlofsky, was man nach dem gelungenen Abend anschließend im Foyer persönlich nachholen konnte, denn bei Wein und Häppchen feierte man bis in die frühe Nacht mit Salonmusik ,Tanz und Gesang diese einmalige Sängerkarriere, die glücklicherweise sich noch lange fortsetzt . 2008 erfolgen zwei Rollendebuts, Sachs und Telramund. Und die Einnahmen des Abends spendete Eike Wilm Schulte an Unicef, Zwerg Nase und Advena. Was für ein großartiger Mensch und Künstler.

Alles Gute aus München - Eike Wilm Schulte - und danke für die vielen schönen Stunden. Irene Stenzel