Einen
wie großen Anteil die Akustik am Gelingen eines Konzertes hat, zeigte
sich am 2. 8. in der Kirche am Markt in Hamburg-Blankenese.
Annette
DASCH überforderte im ersten Teil ihres Liederabends das kleine, steinerne
Kirchenschiff mit opernhaft ausladenden Höhen, die hart und laut von den
Wänden zurücktönten. Zudem ließ die Überakustik die Textverständlichkeit
verschwimmen, obwohl die Sängerin sichtbar deutlich artikulierte. So blieben
Mendelssohn und Brahms über weite Strecken relativ einförmige Demonstration
einer zweifellos hervorragenden Gesangstechnik, die hier aber mehr als
Selbstzweck denn als Ausdrucksmittel erschien.
Daß
sie auch anders kann, demonstrierte die Sängerin beim wunderbar warmen,
schön zurückgenommenen Beginn von Brahms "Unbewegte laue Luft", ein Eindruck,
der sich dann im zweiten Teil, bei dem sie sich den räumlichen Gegebenheiten
anpaßte, erfreulicherweise durchgehend fortsetzte. In englischen Liedern
von Haydn und vier "Wunderhorn"-Liedern von Gustav Mahler setzte sie auf
differenzierte Dezenz - und gewann. Im Piano klang die Stimme weicher
und wärmer, die Wortverständlichkeit nahm zu, womit die einzelnen Lieder
auch ein inhaltliches Gesicht bekamen.
Als
kongruente Partnerin am Flügel erwies sich die Schwester Katrin DASCH.
HK
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