Giacomo
Puccinis großartiges Verismo-Werk fand wieder einmal in der traditionellen
Inszenierung von Otto SCHENK viel Anklang beim Publikum, eine Inszenierung,
die sich glücklicherweise schon Jahre am Spielplan der Bayerischen Staatsoper
hält und die auch immer ein Garant für ein ausverkauftes Haus darstellt,
was auch dieses Mal der Fall zu sein schien. Otto Schenk stellt mit Bühnenbild
und Kostümen von Rudolf HEINRICH das Leben um die Jahrhundertwende in
der französischen Bohème anschaulich dar, hier stimmt alles von den armseeligen
Behausungen der Künstler der damaligen Zeit bis hin zur immer wieder augenfälligen
weihnachtlichen Szene am Quartier Latin des 2. Bildes.
Dazu
fand die Bayerische Staatsoper eine geglückte Sängerbesetzung für diesen
Abend. Als Mimi ließ sich Anita HARTIG als plötzlich erkrankt ansagen,
sang aber diese Partie am Anfang aus diesem Grund wohl etwas verhalten,
konnte aber sich aber im Laufe des Abends enorm steigern und brachte ihre
Partie bis zum Ende sehr gut zum Publikum. Als Musetta konnte sich Golda
SCHULTZ gut behaupten, während bei den Herrenpartien Wookyung KIM einen
tenoral best geschulten und disponierteten Rudolfo interpretierte, der
noch dazu eine glänzende Schauspielleistung bot.
Der
Marcello von Andrei BODARENKO brachte seinen Part bestens zum Publikum,
ebenfalls Andrea BORGHINI als Schaunard. Nicolas TESTÉ in seiner Rolle
als Philosoph Colline war nicht nur stimmlich eine sehr gute Wahl, sondern
er konnte auch durch eine sehr gute schauspielerische Leistung in seiner
Rolle als Denker voll überzeugen, was in der berühmten "Mantelarie" voll
zum Ausdruck kam.
Die
weiteren kleineren Partien waren ebenfalls gut besetzt, wie der Parpignol
von Peter NEKORANEE, Christian RIEGER als Benoit, Peter LOBERT als Alcindoro,
Leonard BERBAD als Zöllner, John CARPENTER als Sergeant und Jürgen RAND
als Pflaumenverkäufer.
Der
CHOR DER BAYERISCHEN STAATSOPER nebst KINDERCHOR war wieder von Stellario
FAGONE bestens einstudiert.
Dan
ETTINGER führte das BAYERISCHE STAATSORCHESTER wie stets bestens durch
den Abend. Man hofft, diese Inszenierung bleibt im Repertoire der Bayerischen
Staatsoper. ISt
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