Mit
Franz Schuberts wohl bekanntestem Liedzyklus "Die schöne Müllerin" stellte
sich dieses Mal während der Opernfestspiele der Tenor Pavol BRESLIK seinem
Publikum vor. Leider scheint das Festspielpublikum an Liederabenden nicht
so sehr interessiert zu sein, da die Reihen des Prinzregententheaters
nicht ganz gefüllt waren.
Herr
Breslik wählte für seine Liedbegleitung Amir KATZ aus, der ihn einfühlsam
und für die Komposition von Franz Schubert verständnisvoll begleitete.
Die beiden Künstler sind aufeinander abgestimmt, und diese Übereinstimmung
kann sich nur positiv auf einen Liederabend auswirken, wie dies hier auch
geschah.
Mit
italienisch gefärbten höhensicheren Tenortönen und äußerst textverständlich
führte uns Herr Breslik durch die Wanderschaft eines verliebten Müllergesellen.
Beide Künstler begannen sehr schnell, man konnte dem wandernden Müller
kaum folgen, dazu aber erklang im 3. Teil "Halt" eine besonders ausdrucksvolle
Gestaltung des Künstlers, der dann ab dem 4. Teil "Danksagung an den Bach"
das richtige Tempo für den ganzen Abend einsetzte. Mit Leidenschaft und
starkem Einfühlungsvermögen in den Text erklang "Unschuld" und infolge
alle weiteren Liedteile, besonders in den letzten Liedteilen konnte Herr
Breslik noch eine melancholische Färbung seiner Stimme zeigen.
Es
gab nach einem stürmischen Applaus für die beiden Künstler noch zwei Zugaben,
wobei die Oper bei Herrn Breslik an diesem Abend nicht fehlen konnte,
nämlich brachte er die "Bildnisarie" zu Gehör und schloß die Zugaben mit
einem slowakischen Lied. ISt
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