Eine
endlich durchdachte Inszenierung (David BÖSCH) erwartet das Opernpublikum
hier. Der Regisseur ließ den schlauen Dottore Dulcamara (eine Glanzleistung
des stimmlich bestens disponierten Erwin SCHROTT als Vollblutkomödiant)
als Außerirdischen in einem Raumschiff und den Liebestrank als nur in
dieser Hemisphäre produziertes merkwürdiges Pumpgetränk erscheinen. Das
Drumherum mit sehr gut gezeichneten Figuren war der Musik Gaetano Donizettis,
die reiner Belcanto ist, würdig und machte den Abend zu einem fulminanten
Vergnügen. Mit Herzen und Luftballonen stattete Patrick BANNWART die Bühne
durchdacht aus, und die Kostüme von Falko HEROLD paßten sich sehr gut
dieser Inszenierung an.
Als
Adina debütierte Eri NAKAMURA und zeigte auf, welch hervorragende Stimmen
das Ensemble der Bayerischen Staatsoper aufweist. Ihre Stimme neigt zum
Koloratur-Sopran und konnte deshalb Donizettis Kompositionsgedanken für
diese Rolle voll erfüllen, zumal sie auch noch darstellerisch für diese
Rolle bestens besetzt war. Ihr Nemorino (Dimitri PITTAS) zeigte mit fülligem
kräftigem und sehr gut geschultem Tenor nicht nur eine sehr gute sängerische
Leistung, sondern leistete auch noch unglaublichen körperlichen Einsatz
für diese Partie.
Den
Belcore mit Fabio Maria CAPITANUCCI zu besetzten, war ebenfalls eine sehr
gute Wahl, er entsprach ganz den Vorstellungen einer grobschlächtigen
Soldatenfigur, zumal Herr Capitanucci noch dazu mit einer kräftigen Baritonstimme
ausgestattet ist, die geradezu für solche Rollen prädestiniert zu sein
schein. Alt gewohnt in dieser Inszenierung ist die sehr gute schauspielerische
Leistung von Tara ERRAUGHT als Gianetta.
Besonders
beeindruckt hat an diesem Abend die Chorleistung des CHORs DER BAYERISCHEN
STAATSOPER unter der Einstudierung von Stellario FAGONE, besonders spielfreudig
waren hier die Damen, die sich nicht nur stimmlich, sondern auch darstellerisch
sehr gut präsentieren konnten (hier besonders zu erwähnen als die interessierten
Bräute an dem plötzlich reich gewordenen Nemorino). Leo HUSSAIN, der anfänglich
nicht genau zu wissen schien, ob er das best disponierte BAYERISCHE STAATSORCHESTER
durch eine Belcanto-Oper zu führen hat, fand dann aber den Weg zu einer
guten Abendleistung. ISt
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