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Sonntagskonzert Bayerischer Rundfunk, konzertant
Die
Handlung des Stücks spielt in der Zeit der Jahrhundertwende, in der Glücksritter
wie verarmte Offiziere und Adelige in der Neuen Welt Amerika ihr Glück
versuchten, teils durch Heirat reicher Millionärstöchter oder teils anderer
"Glücksspiele". Die Librettisten Alfred Maria Willner und Fritz Grünbaum,
die samt dem Komponisten in dieser Zeit lebten, formten daraus die am
2. November 1907 im Theater an der Wien uraufgeführte "Dollarprinzessin",
die allerdings auch in New York "ohne Herkunftsland" am Broadway nur für
kurze Zeit gespielt wurde. Leo Falls Melodien sind daraus fast vergessen
bis auf zwei Gesangsstücke, den Walzer "Das sind die Dollarprinzessen"
und das Buffo-Duett "Wir tanzen Ringelreih", die in den fünfziger Jahren,
als die Operette noch in aller Munde war, von dem einen oder anderen Operettenfan
gerne geträllert wurden.
Das
Stück wieder aufzuführen, wenigstens konzertant, war wieder eine gute
Idee von Ulf SCHIRMER, der als Leiter des MÜNCHENER RUNDFUNKORCHESTERs
in seinem Jahresprogramm immer wieder für ein Wiederhören selten gespielter
Bühnenwerke sorgt. Insgesamt ist die Komposition von Leo Fall musikalisch
hervorragend durchkomponiert, und man kann sich glücklich schätzen, diese
wenigstens einmal konzertant gehört zu haben. Aber - könnte sich dieses
Werk in der heutigen Zeit auf einer Bühne halten?
Orchester
und Dirigent (Ulf Schirmer) gaben sich alle Mühe dazu, sorgten für stimmungsvolle
perfekte Interpretation und konnten dafür auch gute Gesangsinterpreten
gewinnen, die allerdings bis auf wenige Ausnahmen nicht ganz textverständlich
waren. Christiane LIBOR und Magdalena HINTERDOBLER waren die beiden Hauptprotagonistinnen,
die Dollarprinzessinnen, die sich ihre Lebenspartner "kaufen" wollten,
beide mit einem sehr gut geeigneten Gesangsmaterial für Operette ausgestattet,
dazu lieferte Angela MEHLING eine sehr gute Studie als falsche Gräfin
und Chansonette Olga Labinska, die sich den Kohlen- Milliardär John Couder
(Thomas MOHR, Bariton - im Programmheft fälschlicherweise als Tenor bezeichnet
-) für kurze Zeit angeln konnte. Thomas Mohr war für seine Rolle sehr
gut eingesetzt und ergänzte mit Stimme und sehr gut verständlichem Sprechtext
die Sängerriege.
Die
beiden Tenorpartien der "Glücksritter" Fredy Wehrburg und Hans Freiherr
von Schlick waren mit Ferdinand von BOTHMER und Ralf SIMON sängerisch
sehr gut besetzt, beide konnten gerade in einer konzertanten Aufführung
die so notwendige darstellerische Gestaltung für ihre Partien erbringen.
Die beiden Auftrittslieder gelangen den beiden Tenören sehr gut und konnten
die Charaktere der beiden Bühnenfiguren gut erahnen lassen. In den beiden
ergänzenden Rollen des Neffen Dick und Couders Bruder Tom fügten sich
sehr gut Tobias HAAKS und Marko CILIC ein.
Eine
hervorragende Leistung bot der CHOR DER MUSIKALISCHEN KOMÖDIE LEIPZIG
unter der Einstudierung von Mathias DRECHSLER, die "Schreibmaschinenmädel"
des Chors trugen schon zu Beginn zur Einstimmung in einen guten Operettenabend
bei. ISt
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