Fast
ausschließlich nur während der Opernfestspiele kann man die dort engagierten
Sänger auch in Liederabenden erleben, wo sie ihr großes Können dem Publikum
präsentieren können. An diesem Abend erlebte man die große Joyce DI DONATO,
die ihre Fans im ausverkauften Haus mit einem venezianischen Programm
bezauberte, das sie selbst in ihrer Heimatsprache auch teilweise moderierte.
Offenbar
haben sich einige Komponisten mit der Lagunenstadt und ihren Gondeln befaßt.
Zu Beginn hatte sie Barockoper im Programm, mit der Arie der Ippolita
aus "Ercole sul Termodonte", von Vivaldi stimmte sie bereits auf die Wellen
des Meeres ein und setzte mit Gabriel Fauré fünf Melodien von Venedig
in äußerst prägnantem Vortrag den 1. Teil ihres Liedprogramms fort, wobei
besonders "En sourdine" mit Melancholie in der Stimme erklang und "C'est
l'estase" kompositionsgerecht vorgetragen zum Höhepunkt dieser Liedfolge
wurde.
Mit
ihrem Erfolgskomponisten Rossini konnte sie mit drei Liedern der Gondoliere-Braut
Anzoleta ihr Liedprogramm humoristisch im Vortrag vor der Pause beenden,
und fuhr anschließend mit deutschen Komponisten wie Franz Schubert und
Robert Schumann ("Gondelfahrer" und zwei venezianischen Liedern) fort,
in welchen sie im Vortrag ihre berühmte Höhe und Tiefe sowie einen temperamentvollen
Vortrag voll ausleben konnte. Den fast unbekannten englischen Komponisten
Michael Head sowie Reynaldo Hahn präsentierte sie ebenfalls mit venezianischen
Liedkompositionen, bei denen durch die einfühlsame Musikalität des sie
begleitenden Pianisten David ZOBEL teilweise sogar Meeresrauschen und
Wellenbewegung herauszuhören waren.
Mit
zwei Zugaben ("Sposa" von Vivaldi und "Somewhere over the rainbow") schloß
die Künstlerin ihr interessantes Programm, die den Abend trotz Erkältung
zu einem Höhepunkt der Münchner Opernfestspiele machen konnte. ISt
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