In
Gaetano Donizettis Belcanto-Meisterwerk "Maria Stuarda", das die Geschichte
der unglücklichen, später enthaupteten Königin von Schottland Maria Stuart
erzählt (Libretto Giuseppe Bardari), stellte Vita e Voce eine stimmliche
Bestbesetzung vor, nämlich konnte für die Titelpartie Krassimira STOYANOVA
gewonnen werden, die diese ungeheuer schwere Belcanto-Partie mit ihrer
enorm gut ausgearbeiteten Stimmtechnik, gerade zum Schluß, bestens disponiert,
gestalteten konnte. Frau Stoyanova ist für Opernkenner immer wieder ein
Garant für eine bestinterpretierte Sopranpartie, aber mit dieser Belcanto-Partie
hat sie ihrer Soprankarriere den Stempel einer der besten Sopranistinnen
der Opernbühne derzeit zusätzlich noch aufgedrückt.
Für
die erkrankte Mezzo-Kollegin Vesselina Kasarova sprang sehr kurzfristig
als Elisabetta eine Sopranistin ein, nämlich Alexandrina PENDATSCHANKA,
deren gut geführter Sopran eine gute Tiefe hat, um die vom Komponisten
gewollte Mezzopartie singen zu können. Da das Werk nicht so bekannt ist,
kann nicht ergründet werden, ob für diesen Abend die Partie der Elisabetta
für eine Sopranistin umtransponiert wurde.
Für
die Tenorpartie des Roberto, Graf von Leicester debütierte in München
Stephen COSTELLO mit einer sehr gut geschulten höhensicheren und ausdruckbetonten
Stimme, man würde ihn gerne einmal in der ein oder anderen Partie an der
Staatsoper München hören wollen. Der angenehme und ausdrucksfähige Bariton
von Adam KIM war an diesem Abend in der Rolle des Lord Cecil zu hören,
auch der Bassist Gheorghi KIROF gestaltete den Talbot rollengerecht, ebenso
Ashley THOURET die kleinen Rolle der Zofe Anna.
Massimiliano
MURRALI dirigierte ein MÜNCHENER OPERNORCHESTER (aus welchen Musikern
verschiedener Orchester es sich zusammensetzt, ist nicht zu ergründen)
mit großer Einfühlsamkeit in die Komposition, gerne würde man ihn des
öfteren am Pult eines Orchesters sehen. Die Choreinstudierung des MÜNCHENER
OPERNCHORS war bei Andreas HERRMANN in den besten Händen.
Alles
in allem freuten sich Ohren und Herz, so ein fast vergessenes Werk des
großen Donizetti in dieser perfekten, leider konzertanten, Form auf der
Bühne zu sehen. ISt
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