Unter
dem Motto "Von Babelsberg bis Beverly Hills" präsentierte Angela DENOKE
mit ihrer Band an diesem Abend (am Klavier und als Arrangeur Tal BALSHAI,
am Baß Jan RODER, am Saxophon Norbert NAGEL und am Schlagzeug Michael
GRIEMER) ein nostalgisches Programm der zwanziger und dreißiger Jahre
mit Melodien der damals angebeteten Komponisten Friedrich Hollaender,
Peter Kreuder, Kurt Weill, Theo Mackeben, Paul Abraham, Lothar Brühne,
Hans Schachner und Werner Richard Heymann, teilweise für Jazz bearbeitet,
und sang dazu noch Ned Washington und Bronislau Kaper, letztere nach der
Pause mit auch in dieser Musik bestens verwendbaren piani.
Unter
den Namen der deutschen Komponisten findet man so manchen, der wegen der
Verfolgung in der Nazizeit seine Heimat verlassen und im Ausland seine
neue Heimat finden mußte. Bei dieser Programmauswahl hatte Frau Denoke
eine glückliche Hand, hatte sie dadurch gerade bei den Ohrwürmern der
damaligen Zeit das Publikum voll auf ihrer Seite (leider war das Theater
nicht ganz gefüllt). Schon zu Beginn kam ein Marlene Dietrich Medley,
das durch deren berühmtesten Song "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe
eingestellt" - Ja, so bin ich - von Friedrich Hollaender den Abend unterschrieb.
Frau Denoke konnte ihre Stimme so führen, daß es von Anfang an mit Charme
und Erotik knisterte, facettenreich in Höhen und Tiefen im stimmlichen
Ausdruck. Auch humoristisch im Vortrag stellte sie "Peter" von Friedrich
Hollaender vor.
Dazwischen
gab es für die Jazz-Freunde hervorragende Instrumentaleinlagen vom Saxophon
(Norbert Nagel) und dem Schlagzeug Michael Griemers. Der Abend endete
mit einem Zarah-Leander-Medley, wobei Lothar Brühnes Kompositionen "Kann
denn Liebe Sünde sein" und "Der Wind hat mir ein Lied erzählt" die Erinnerungen
an diese unvergessene große Künstlerin auffrischte. Frau Denoke schloß
mit drei Zugaben, u. a. "Ich werde jede Nacht von Ihnen träumen", mit
letzterem wollte sie sich noch lange an diesen Abend ihres Publikums in
München erinnern, das ihr frenetischen Befall zollte und das Frau Denoke
auch gleich zu Anfang sehr herzlich begrüßt hatte.
Eine
gute Idee der Bayerischen Staatsoper, ein solches Programm in die Festspielzeit
zu nehmen, denn Irgendwo, auf der Welt, gibt's ein kleines Bißchen Glück.
I.St.
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