Lieder
ihrer griechischen Heimat in der Orignalsprache, komponiert von griechischen
Komponisten, die außer Mikis Theodorákis in Deutschland kaum jemand kennt,
die in ihrer Gesamtheit die griechische Seele widerspiegeln, in denen
man in Gedanken die Bläue des Meeres, das Schaukeln der Wellen und die
Hitze an einsamen Stränden vor sich sieht, stellte in ihrer altgewohnten
Bühnenpräsenz, gepaart mit ungewöhnlicher Ausdrucksstärke im Vortrag eine
langvermißte Stimme in München vor - Agnes BALTSA.
Diese
griechischen Liedkomponisten waren allesamt in der Jetztzeit zu finden,
so Mános Hadjiddákis, Stavros Xarhákos, Vassilis Tsitsánis, Sapiros Peristéris
und der schon erwähnte Mikis Theodorákis und waren für das Liedprogramm
dieser großen Operndiva geradezu auf den Leib geschrieben. Mit drei Zugaben,
in denen sie das 2. Lied opernhaft mit der ihr eigenen Mezzotiefe (sie
erinnerte dabei an ihre großen Rollen u. a. wie die Carmen und die Eboli)
ausdrucksstark dramatisch vortrug, beendete sie mit stehenden Ovationen
des Publikums diesen ihren eigenen Abend. Mit dem letzten Lied vor der
Pause von Vassilis Tsitsdnis konnte sie sich zudem auch von einer humoristischen
Seite zeigen.
Begleitet
wurde Frau Baltsa von dem jungen griechischen Pianisten Achilleas WASTOR,
dessen unwahrscheinlich beeindruckenden Piani-Künste das Publikum begeisterte,
er konnte aus seinem Instrument eine selten gehörte Instrumental-Leistung
herausholen, allerdings entkam diesem wundervollen Pianisten kaum ein
Lächeln, warum? Er konnte vor allen Dingen in seinen Solovorträgen mit
Stücken von Tsitsánis und Xarhákos, und nach der Pause mit drei Pianostücken
von Hadjidákis das Publikum begeistern. Er wird als Interpret der zeitgenössischen
Musik wie kaum einer seinen Weg machen können.
Wieder
einmal ein Highlight der Münchner Opernfestspiele. I.St.
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