LIEDERMATINÉE JONAS KAUFMANN - 26. Juli 2009

Ein weiteres Highlight der Münchner Opernfestspiele war die Liedmatinée von Jonas KAUFMANN, der Schuberts Liedzyklus "Die schöne Müllerin", am Klavier begleitet von Helmut DEUTSCH, zu Gehör brachte.

Ob Herr Kaufmann seinen Erfolg bei seinem Lohengrin-Debüt abrunden konnte, das interessierte die Münchner Opernfans, und sie strömten zu Hauf herbei, um dies live zu erleben. Und er kam, sah und siegte, er sang diese Geschichte der Liebe zu einer schönen Müllerin nebst ihrem tragischen Ende mit all seiner Liederfahrung mit wohltönender Ausdrucksstärke, setzte die piani da ein, wo sie hingehören und schaffte dadurch diesen ihm eigenen dramatischen Liedvortrag. Sehr wohl bemerkte man bei den einzelnen Liedabschnitten die augenblickliche Neigung zu Richard Wagner, ein absolutes Wiederhineinfinden in einen lyrischen Liedvortrag, gerade für Franz Schubert, wäre anzuraten.

Durch die gekonnte Liedbegleitung des erfahrenen Helmut Deutsch, der sich voll auf Jonas Kaufmann konzentrierte, konnte aber die Gefühlswelt dieses unglücklichen Müllers vortragssicher auf die Bühne gebracht werden.

Die beiden schafften es, alle Gefühlsstationen so wiederzugeben, daß die Phantasie des Zuhörers gebannt dem Handlungsgeschehen dieser "kleinen Schubert-Oper" folgen konnte. Unter anderem konnte man bereits zu Beginn das Rauschen des Baches voll nachempfinden. Besonders eindrucksvoll war der Ohrwurm "Ich schnitt es gern in alle Linden ein" - die Ungeduld des Verliebten wurde durch Jonas Kaufmann hier besonders ausdrucksvoll gestaltet.

Mit zwei Schubertliedern "An Luisa" und der "Forelle" als Zugabe endete nach frenetischem Applaus für die beiden Künstler diese Matinée. Nur wäre eine bessere Vorkorrektur bei den Programmheften anzuraten, das Programmheft weist Jonas Kaufmann als Sopran aus. ISt