Ein
weiteres Highlight der Münchner Opernfestspiele war die Liedmatinée von
Jonas KAUFMANN, der Schuberts Liedzyklus "Die schöne Müllerin", am Klavier
begleitet von Helmut DEUTSCH, zu Gehör brachte.
Ob
Herr Kaufmann seinen Erfolg bei seinem Lohengrin-Debüt abrunden konnte,
das interessierte die Münchner Opernfans, und sie strömten zu Hauf herbei,
um dies live zu erleben. Und er kam, sah und siegte, er sang diese Geschichte
der Liebe zu einer schönen Müllerin nebst ihrem tragischen Ende mit all
seiner Liederfahrung mit wohltönender Ausdrucksstärke, setzte die piani
da ein, wo sie hingehören und schaffte dadurch diesen ihm eigenen dramatischen
Liedvortrag. Sehr wohl bemerkte man bei den einzelnen Liedabschnitten
die augenblickliche Neigung zu Richard Wagner, ein absolutes Wiederhineinfinden
in einen lyrischen Liedvortrag, gerade für Franz Schubert, wäre anzuraten.
Durch
die gekonnte Liedbegleitung des erfahrenen Helmut Deutsch, der sich voll
auf Jonas Kaufmann konzentrierte, konnte aber die Gefühlswelt dieses unglücklichen
Müllers vortragssicher auf die Bühne gebracht werden.
Die
beiden schafften es, alle Gefühlsstationen so wiederzugeben, daß die Phantasie
des Zuhörers gebannt dem Handlungsgeschehen dieser "kleinen Schubert-Oper"
folgen konnte. Unter anderem konnte man bereits zu Beginn das Rauschen
des Baches voll nachempfinden. Besonders eindrucksvoll war der Ohrwurm
"Ich schnitt es gern in alle Linden ein" - die Ungeduld des Verliebten
wurde durch Jonas Kaufmann hier besonders ausdrucksvoll gestaltet.
Mit
zwei Schubertliedern "An Luisa" und der "Forelle" als Zugabe endete nach
frenetischem Applaus für die beiden Künstler diese Matinée. Nur wäre eine
bessere Vorkorrektur bei den Programmheften anzuraten, das Programmheft
weist Jonas Kaufmann als Sopran aus. ISt
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