Mit
Spannung erwartete das Münchner Opernpublikum das München-Debüt des aus
Uruguay stammenden Baßbaritons Erwin SCHROTT, der nicht nur bei den Salzburger
Festspielen 2008 als Leporello einen sensationellen Erfolg verzeichnen
konnte, sondern in aller Welt in den seinem Fach entsprechenden Opernrollen
sehr gute Leistungen erbringt (so die einschlägige Presse), und zudem
auch noch der Vater des Babys von Anna Netrebko ist. Schon aus diesem
Grund lockte das Konzert viele Münchner Opernfreunde in den Herkulessaal,
die ihre Neugier befriedigen wollten.
Herr
Schrott hat eine volle kräftige voluminös klingende Stimme, die er auch
zurücknehmen kann, um Ausdruck in Piani-Stellen zu erzeugen. Voll überzeugen
konnte er aber nur in den beiden Mozart-Arien zu Beginn des Abends, als
Leporellos Registerarie erklang und die Arie des Figaro "Se, vol ballare"
sich dieser anschloß. Die Arie des Philipp aus Verdis "Don Carlo" "Sie
hat mich nie geliebt" erklang in der französischen Fassung, somit in französischer
Sprache, die der junge Sänger wohl nicht ausreichend beherrscht und deshalb
nicht gefühlsgerecht zum Publikum herüberkam. Zudem brachte Herr Schrott
auch noch seine Partitur mit, die ihn wohl zudem an einem freien und perfekten
Vortrag gehindert hat.
Nach
der Pause zeigte sich Herr Schrott von der humoristischen Seite, indem
er die Arie des Dulcamara aus dem 1. Akt von Donizettis "L'elisir d'amore"
"Udite, udite..." - allerdings wieder mit Partitur - Talent gegeben vortrug,
wobei aber ein während des Vortrags eintretendes leicht geschürztes Bunny-Mädchen
den "Liebestrank" servierte; eher wähnte man sich hier in einem Varieté,
als in einem Arienabend.
In
der soliden Banco-Arie aus Verdis "Macbeth" konnte sich der Künstler dann
seriös präsentieren, um dann zum Schluß seines Abends sich als brillanter
Tango-Interpret in drei Stücken zu zeigen; dies gelang ihm zur Freude
des Publikums ausgezeichnet, und hier setzte er auch ein Mikrophon ein,
wobei bis zuletzt nicht klar war, ob nicht doch eine leise Tonverstärkung
diese unglaubliche Stimmklangfülle erzeugte. Ein Verstärkerpult war während
des ganzen Abends im Saal.
Für
die Sängerbegleitung sorgte die STAATSKAPELLE WEIMAR unter der (Hand-)
Führung des italienischen Dirigenten Carlo MONTANARO, der während des
ganzen Abends sehr einsatzfreudig mit den Händen arbeitete und teilweise
in den Orchesterstücken das Orchester zu einer ungewohnten Lautstärke
führte (oder war's wieder die Verstärkeranlage?). Zufriedenstellend allerdings
gleich zu Anfang die Ouvertüren zu "Le nozze di Figaro" und "Luisa Miller"
und nach der Pause eine Steigerung mit der Ouvertüre zu "Don Pasquale".
Die Staatskapelle Weimar besitzt ausgezeichnete Musiker, wo besonders
die Cello-Soli in der Arie des Philipp aus "Don Carlo" und in der Ouvertüre
zu "Don Pasquale" herausragten, zusätzlich sei die Leistung der 1. Violine
Ursula DEHLER erwähnt, die |