LIEDERABEND SIMON KEENLYSIDE - 15. Juli 2007

Ein Highlight an kleinen Opern vermochte der ausverkaufte Liederabend Simon KEENLYSIDE darzustellen. Herr Keenlyside machte uns mit Gustav Mahler, Richard Strauss als Liedkomponisten im 1. Teil vertraut, und im 2. Teil durfte Franz Schubert in seinem Liedprogramm natürlich nicht fehlen. Liedbegleiter war, sehr auf den Künstler abgestimmt in Musikalität und einfühlsamer Klavierbegleitung Malcolm MARTINEAU.

Herr Keenlyside setzt bei seinem Liedvortrag piani und Kopfstimme in seiner Vortragstechnik gezielt ein und erreicht dadurch einen bemerkenswerten Liedvortrag nebst nötiger Dramatik in den einzelnen Liedtexten. Gerade in den ersten Mahlerliedern wie "Liebst du um Schönheit" und "Um Mitternacht" fiel dies besonders auf und "Ich bin der Welt abhanden gekommen" zog Herr Keenlyside alle Register eines perfekten Liedkönnens. Auch in der "Fischpredigt" konnte man die dramatische Vortragskunst des Sängers vernehmen, hier wäre nur eine bessere Textverständlichkeit angebracht gewesen.

Bei den ersten Richard Strauss-Liedern wie "Waldesfahrt", "Winternacht" und "Waldseligkeit" war man fasziniert von diesem Vortragskönnen, in dem man sogar das Waldesrauschen hörte, und mit dem "Ständchen" schickte er das Publikum pianireich in die Pause.

Nach der Pause erklangen die Schubertlieder "An den Mond in einer Herbstnacht", "An die Leier", "Blondel zu Marien", "Daß sie hier gewesen" (mit viel Herzlichkeit) und "Die Sterne" mit gesteigerter Dramatik und Ausdruckskraft, wobei die zu Herzen dringende "Klage des Prometheus" nach Johann Wolfgang von Goethe sich als Höhepunkt des Abends erwies. Ein Spontanbeifall danach mit Bravoruf aus dem Publikum war nicht zu vermeiden.

Frenetischer Applaus des Publikums erzwang drei Zugaben, Mahler "Scheiden und meiden", "Befreit" von Richard Strauss und "Nachtviolen". Irene Stenzel