Nach
dem Quastoff-Liederabend am 9. Juli 2007 war jetzt ist die Spannung auf
weitere "kleine Opern" während der Festspiele gewachsen.
Und
eine solche konnte man gleich am nächsten Tag erleben, durch den Liederabend
Dietrich HENSCHEL im Prinzregententheater München, wo sich der lyrische
Bariton neben der Uraufführung der Oper "Alice in Wonderland" dem Münchner
Opernpublikum in einem Liederabend vorstellte. Für sein Liederabend-Debüt
waren zunächst Lieder von Anton Webern und Johannes Brahms vorgesehen,
auf Anraten wählte Herr Henschel aber den so bekannten Zyklus "Die schöne
Müllerin" von Franz Schubert nach Gedichten von Wilhelm Müller.
Wer
weiß, wie stimmstrapaziös moderne Musik überhaupt für Sänger ist, mag
ermessen, was Herr Henschel an diesem Abend mit der romantischen Mähr
eines unglücklich Liebenden zu einer flatterhaften Müllerin, der sein
Liebessehnen einem Bach anvertraut, versuchte, dem Publikum ausreichend
darzubieten. Mit den wohlbekannten "Volksliedern" "Das Wandern ist des
Müllers Lust" und "Ich hört' ein Bächlein rauschen" konnte man sich mit
der Stimmfärbung des Sängers wohl vertraut machen. Die Stimme von Herrn
Henschel ist bestens geschult und hat faszinierende Ausdrucksfähigkeiten,
die man gerade in einigen dafür besonders geeigneten Liedabschnitten "Ungeduld",
"Pause" und vor allem "Der Jäger" finden konnte.
Bei
den übrigen Zyklusteilen war eine leichte Überanstrengung in der Höhe
zu bemerken. In den beiden Zugaben "Der Einsame" von Franz Schubert und
Johannes Brahms "Feldeinsamkeit" konnte man bei letzterem noch einmal
die faszinierende Ausdrucksfähigkeit des Künstlers im Vortrag feststellen.
Sicher wäre das Gemisch Anton Webern/Johannes Brahms der bessere Einstieg
zum Lied nach "Alice in Wonderland" gewesen, um diese wundervolle Stimme
noch mehr in Erinnerung zu behalten.
Fritz
SCHWINGHAMMER am Klavier begleitete verständnisvoll und einfühlsam. Irene
Stenzel
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