Anläßlich
der Opernfestspiele 2007 veranstaltet die Bayerische Staatsoper glücklicherweise
wieder einige so selten stattfindende Liederabende, die diesmal Thomas
QUASTHOFF eröffnete. Dieser Liederabend war - wohl durch den weltbekannten
Meister des Lieds - restlos ausverkauft. Darüber freute sich Thomas Quasthoff
so sehr, daß er gleich zu Beginn seines Liedvortrags dem Publikum dafür
dankte, dem aussterbenden Genre "Lied" diese Referenz erwiesen zu haben.
Den
Abend widmete er dieses Mal ganz Robert Schumann und dem Dichter Heinrich
Heine. Im 1. Teil erklang der wohl bedeutendste und bekannteste Liedzyklus
"die Dichterliebe", die der Sänger mit äußerster Stimmflexibilität in
Höhen und Tiefen ausstattete nebst reichlichen piani, die seinen Vortrag
dadurch besonders eindrucksvoll gestalteten. Besonders beeindruckend der
Schluß des letzten Lieds "Ich senkt' auch meine Liebe in meinen Schmerz
hinein". Da kämpfte wohl manch Anwesender mit den Tränen.
Nach
der Pause zeigte Herr Quasthoff dazu eine ungeheure Darstellungsfähigkeit,
als er die zu Herzen gehende Geschichte vom "armen Peter" und das dramatische
Geschehen in "Belsazar" (Belsazar ward aber in selbiger Nacht von seinen
Knechten umgebracht) schilderte. Gerade hier spielte sich für das Publikum
ein spannender Krimi ab. Auf den anschließenden "Liederkreis" wurde man
schon durch den ersten Liedvortrag "Morgens steh' ich auf und frage" bestens
eingestimmt, wo besonders herausragend "Schöne Wiege meiner Leiden" erklang.
Für
seinen Liederabend hatte sich Thomas Quasthoff Justus ZEYEN als Liedbegleiter
erwählt, und das nicht zu unrecht. Sänger und Liedbegleiter sollen bei
Liederabenden eine klangvolle Einheit bilden, was an diesem Abend durch
die hohe Musikalität und einfühlsame Begleitung des Pianisten voll gelungen
war.
Zwei
Zugaben gab es von Robert Schumann "Die Reise" und "Du meine Seele, Du
mein Herz - Du bist die Ruh", die sich das Publikum durch frenetischen
Applaus erzwangen. Irene Stenzel
|