Eine
der herausragenden Mezzospranistinnen der derzeitigen Opernwelt Angelika
KIRCHSCHLAGER lud zu einem Liederabend in München ein, Veranstalter war
München Musik-Schessl, dort wird immer für ein Wiederhören und -sehen
selten in München weilender Stimmen gesorgt.
Und
Frau Kirchschlager belohnte ihr Publikum mit exzellentem Liedvortrag in
Ausdruck und Stimmpräsenz, vor allen Dingen konnte sie sich jeweils durch
höchsten Stimmeinsatz bei jedem Liedteil gerade zum Schluß der jeweiligen
Liedfolge steigern. Diese enorme Steigerungsfähigkeit bewies die Künstlerin
sogleich am Anfang bei den selten gehörten englischen Liedern von Joseph
Haydn in der Originalsprache, zu deren Entstehung der Komponist durch
seine immer wiederkehrenden Englandaufenthalte angeregt wurde, und die
sie hier besonders in "Fidelity" zum Ausdruck brachte.
Mit
den 6 Liedern von Edvard Grieg setzte sie ihr Liedprogramm vor der Pause
fort und glänzte mit "Lauf der Welt" (Text Ludwig Uhland) sowie "Die verschwiegene
Nachtigall" nach Walther von der Vogelweide und schloß vollendet mit "Ein
Traum" nach Friedrich Martin von Bodenstedt. Vor Pausenbeginn erklangen
noch Lieder von Johannes Brahms, die ebenfalls dieses extreme Steigerungskönnen
beeinhalteten.
Als
Hommage an Wolfgang Amadeus Mozart erklangen nach der Pause Lieder des
Geburtstagskindes, die auch die so gängigen "Volkslieder" wie das "Veilchen"
nach Johann Wolfgang von Goethe und die "Sehnsucht nach dem Frühling"
("Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün") enthielten, eine Freude,
diese Lieder aus so berufenem Munde zu hören. Mit dem humorvoll vorgetragenen
"Zauberer" schloß Frau Kirchschlager ihr Mozartprogramm und beendete den
offiziellenTeil des Abends mit Liedern von Franz Liszt in französisch/deutscher
Sprache, wobei "Oh! Quand je dors" und "Die drei Zigeuner" wiederum enorm
gesteigert und texteinfühlend erklangen.
Mit
hoher Musikalität und Einfühlungsvermögen begleitete Helmut DEUTSCH die
Künstlerin.
Auf
begeisterten Wunsch des Publikums erklangen drei Zugaben, wie der "Schmied"
von Johannes Brahms sowie "Die Blümelein, sie schlafen" und von Liszt
"Es muß ein Wunderbares sein" - letzterem kann man sich nur mit Dank an
die Künstlerin anschließen. Irene Stenzel
|