Mit
dem Jahr 2006 wird nicht nur auch in dieser Reihe Mozart gedacht, sondern
man ist auch in die Herz-Jesu-Kirche zurückgekehrt, diesen Bau, der einen
so wundervollen Rahmen für die Konzerte bietet, die geistliche Musik aus
alter und neuer Zeit in Verbindung bringen sollen.
So
präsentierte auch dieses Konzert eben Mozart mit seiner für den Erzbischof
Colloredo in Salzburg geschriebenen "Missa longa, KV 262" und dem ebenfalls
in Salzburg uraufgeführten "Te Deum, KV 141", wobei an diesem Abend besonders
die Messe beeindruckte.
Das
zwanzigste Jahrhundert war durch Zoltán Kodaly vertreten. Auch von ihm
waren gleich zwei "Te Deum" zu hören. Zunächst die Motette für Chor a
capella nach einem Text von Sándor Sík, das seine Dankpreisung fast fortwährend
wiederholt: "Hála légyen - Dank sei Dir!" Dieser schlichte Aufbau verfehlt
seine Wirkung nicht. Die Musik zwischen Motette und Volksmusik ist von
großer Eindringlichkeit.
Ohne
Unterbrechung leitete Lothar ZAGROSEK über zu Kodalys anderem Te Deum,
dem "Budapester Te Deum", das der Komponist 1936 anläßlich des 250. Jahrestages
der Befreiung Budapests von den Türken geschrieben hat. Hier vereinigt
Kodaly zum lateinischen Text einen ungarischen Nationalklang, der, da
dem Thema angemessen, dem Werk sofortigen Erfolg bescherte.
Der
CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS (Einstudierung Michael GLÄSER) konnte insbesondere
in der Mozart-Messe punkten.
Bei
den vier Solisten überzeugten besonders die Damen, wobei Alexandra LUBCHANSKY,
wie auch Kurt AZESBERGER, kurzfristig eingesprungen waren. Claudia MAHNKE
bezauberte mit reinem Schönklang ohne dabei den Ausdruck zu schmälern,
etwas, was Steven HUMES' Baß noch ausbauen kann.
Lothar
Zagrosek bewies wieder einmal, daß er sich auf Mozart genauso versteht,
wie aufs Zeitgenössische, wobei ihm das MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER gern
folgte. KS
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