"MEINE MUSIK" mit Brigitte FASSBAENDER - 6.Dezember 2006

Im Rahmen der 2. Veranstaltung Mittwochs um halb acht des Bayerischen Rundfunks stellte Brigitte FASSBAENDER im Gespräch mit Oswald BEAUJEAN "ihre Musik" vor, Komponisten, die sie im Rahmen ihrer so umfangreichen großartigen Sängerkarriere lieben und auch singen gelernt hatte.

In höchst amusanter charmanter Weise berichtete die Künstlerin über ihren Karriereweg, der übrigens 1960 mit einem Vorsingen im Prinzregententheater begann. Sie zeigte alle Stationen ihres Erfolges auf, der sie jetzt als Intendantin an das Innbrucker Landestheater führte, wo sie bis 2010 vertraglich gebunden ist, und man hoffen möchte, daß sie diesen Vertrag verlängert, um - wie sie sagte - nicht nur zu inszenieren , sondern sich auch junge Sänger engagiert, deren Karriereweg sie bisher schützend ebnet und weiter ebnen will.

So hat sie für diesen Abend aus Innsbruck drei junge Sänger mitgebracht, deren Stimmen aufhorchen lassen, wie zu allererst im Programm den Bariton Gérard KIM, dessen schlank geführte elegante Stimme weich und doch kräftig ausdrucksbetont erklingt, und der mit der Arie des Grafen Almaviva "Hai giai vinta la causa" sich sehr gut präsentieren konnte. Der junge zweiundzwangzigjährige Tenor Martin MITTERRUTZNER sang "Ich trage meine Minne" von Richard Strauss und ließ auf eine fundierte Opernkarriere hoffen. Mit einer guten Vortrags- und Höhensicherheit ist die Tenorstimme von Peter SONN ausgestattet, dessen Entrée-Couplet des Barinkay "Als flotter Geist" aus dem "Zigeunerbaron" für einen stimmungsvollen Übergang ins leichtere musikalische Genre sorgte.

Die drei Herren rundeten ihren Abend mit "Granada" ab, den das RUNDFUNKORCHESTER unter Ulf SCHIRMER damit schwungvoll beenden konnte. Ulf Schirmer zeigte während des ganzen Abends mit seinem Orchester eine sehr gute Leistung, besonders als er Brigitte Fassbaenders einstmals selbst dirigierte Polka "Unter Donner und Blitz" von Johann Srauß (wie sie sagte, tat sie dies als Prinz Orlovsky während einer Silvestervorstellung der Feldermaus) mit sehr viel Elan wiedergab. "In meinem nächsten Leben werde ich Dirigent" meine die Künstlerin, denn der fehlt ihr noch in ihrer so großen Karriere, in der die Strauß/ss-Komponisten jeglichen Musikzweigs eine große Rolle spielen.

Mit Hochachtung vor dieser Karriere und voll von Musik ging man in den Abend. Irene Stenzel