Zur
Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft 2006 veranstaltete der Freistaat
Bayern in Kooperation mit der Landeshauptstadt Münchrn und dem Bayerischen
Rundfunk, unterstützt von der FIFA und dem OK FIFA WM 2006 dieses bombastische
Event, das zu erreichen, man lange Wege und Treppen bewältigen mußte,
um auf seinen Pressesitz zu kommen. Schon allein um ein Presseprogramm
zu erhalten, mußte man den Olympiaberg hinabsteigen - na ja, man war ja
schließlich auf einem Sportplatz, nämlich dem Olympiastaion in München.
Trotz
eisiger Kälte kam man in den Genuß von ausgezeichneten musikalischen Interpretationen
der drei Orchester und deren Generalmusikdirektoren, nämlich Christian
THIELEMANN, der seine MÜNCHNER PHILHARMONIKER routiniert und perfekt mit
Richard Wagner durch den Abend führte (besonders beeindruckend das Vorspiel
zum 1. Akt "Die Meistersinger von Nürnberg"), Zubin MEHTA, der das BAYERISCHE
STAATSORCHESTER zunächst mit einem feurig dirigierten Walkürenritt und
dann beschwingt und heiter mit zündenden Johann Strauß-Kompositionen vorstellte
sowie die Gesangsdarbietungen offenbar durch Monitore hervorragend in
den Einsätzen leiten konnte, sowie Mariss JANSONS, der das SYMPHONIEORCHESTER
DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS überragend - gerade schon zum Auftakt mit der
"Nußknacker-Suite" - dirigierte.
Dazu
formierten sich auch noch die jeweils zu den Institutionen dazu gehörenden
CHÖRE auf der Bühne, die auch noch Platz findend, ihr jeweiliges Können
unter allen Dirigenten präsentieren konnten (hier besonders beeindruckend
Einzug der Gäste "Freudig begrüßen wir die edle Halle" unter Christian
Thielemann).
Von
den Solisten ist die Leistung von Diana DAMRAU hervorzuheben, die "Glitter
and be gay" aus "Candide" von Leonard Bernstein mit unvorstellbar perfekten
Koloraturhöhen und Ausdrucksstärke zum Besten gab. Fußballfreund Placido
DOMINGO sang gleich zu Beginn "Winterstürme wichen dem Wonnemond" - aber
ist er noch der große Champion? Mit nach der Pause "Willkommen bei uns"
stellte er eine Komposition seines Sohnes vor, ein melodisches Lied zur
Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft, und konnte sich im Verein mit
Diana Damrau mit dem Trinklied aus "La Traviata" dem Publikum näher bringen.
Auch
an den chinesischen Welt-Pianisten Lang LANG hatte der Veranstalter gedacht,
der uns grandios eine Ungarische Rhapsodie Nr. 2 - verkürzt - von Franz
Liszt und eine vollendet interpretierte schwungvolle "Rhapsody in Blue"
von George Geshwin vorstellte.
An
die Jugend im Publikum gerichtet engagierte man die SÖHNE MANNHEIMS mit
Anna Maria KAUFMANN, ein Ensemble, das ausgezeichnete Instrumentalsolisten
aufweist. Gegen 23.00 Uhr am Abend machte man dem Frieren des Publikums
ein Ende, in dem sich alle Solisten und Orchester mit dem Schluß "We are
the Champions" verabschiedeten. Ein grandioses Feuerwerk beendete dieses
Spektakel in der Hoffnung, daß Deutschland Fußballweltmeister wird. Irene
Stenzel
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