Der
neue Schwerpunkt der Paradisi Gloria Konzerte heißt „Jesus – sein Leben,
sein Wirken“. Begonnen wurde diese Reihe allerdings quasi am Ende mit
den sieben letzten Worten. Und die Paradisi Konzerte wären nicht was sie
sind, spielten sie hier wie alle anderen Haydn. Nein, hier wurde eine
Architektur gewoben, wie sie typisch für diese Konzerte des MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTERS
ist.
Begonnen
wurde mit Arvo Pärts „Collage über B-A-C-H“ für Streicher, Oboe, Cembalo
und Klavier. Damit war die Richtung vorgegeben, Bach in Verbindung mit
zeitgenössischer Musik zu zeigen. Es folgte eine Durchmischung von Luise
Rinsers „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz“, stimmgewaltig
vorgetragen mit rauer Tiefe von Maria BECKER, im Wechsel mit Sofia Gubaidulinas
„Sieben Worte“ für Cello (Julius BERGER), Bajan (Elsbeth MOSER) und Streicher.
Auch hier ist die ganze Urgewalt archaischer Klänge zu spüren, die in
aller Rauheit genaues Spiegelbild der Leiden Christi sind.
Den
jeweils versöhnlicheren Abschluß boten Choräle aus der Johannes- bzw.
Matthäuspassion, gesungen vom CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS. Ganz ging
das Konzept allerdings nicht auf, denn die kurzen Choräle waren gegen
die beiden anderen längeren Teile jeweils zu wenig gewichtig, konnten
ihre Wirkung nicht recht entfalten. Robert KING am Pult ordnete und unterstützte
den Abend mit sicherer Hand. KS
|