Auch
wenn Jules Massenets „Manon“ keine wirklich Unbekannte ist, so war doch
auch sie länger nicht in München zu hören, bevor jetzt Marcello Viotti
sie auf das Programm der Sonntagskonzerte des MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTERs
setze. Viotti hätte sie auch selbst dirigieren wollen, brach aber während
der Proben zusammen, mit welch tragischem Ende ist nun bekannt. Für ihn
sprang kurzfristig der spanische Dirigent David GIMÉNEZ ein und trug seinen
Teil zum Erfolg des Abends bei.
Auch
konzertant entfaltet die Oper ihren Charme, besonders wenn sie von einem
so stimmigen Paar wie Alexia VOULGARIDOU in der Titelrolle und José BROS
als Des Grieux angeführt wird. Sie überzeugte mit leuchtendem leichten
Sopran, der ihren Lebenshunger, aber auch ihre Verzweiflung wunderbar
zum Ausdruck brachte, und er strahlte neben ihr als wahrhaft Liebender.
Umgeben
waren die beiden von Christine BUFFLE, Blandine STASKIEWICZ und Elodie
MÉCHAIN, die Manons Freundinnen wie aus einen Guß sangen, Jean-Luc CHAIGNAUD
als Lescaut, mir im zweiten Akt nicht skrupellos genug, einem kraftvollen
Dan DUMITRESCU als Vater Des Grieux, dem Brétigny von Olivier HEYTE und,
nicht zuletzt, einem wundervoll komischen Rodolphe BRIAND als Guillot.
Das Publikum ist also auch an diesem Abend mal wieder voll auf seine Kosten
gekommen. KS
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