Der
gute Eindruck der Premiere verfestigte sich, was Inszenierung, Dirigat
und Solistenleistungen anging. An diesem Abend waren zwei Alternativbesetzungen
zu hören.
Patrick
BUSERT wertet den Alain deutlich auf. Da steht nunmehr endlich eine Figur
auf der Bühne, mit der man mitleidet, die weit mehr ist als der "Mann
mit den Zetteln". Zudem hat sich bestätigt, was wir schon im "Herring"
feststellen durften: die Tenorstimme hat an Fülle gewonnen, speziell die
Mittellage hat sich vergrößert, ohne dabei zu Lasten der Höhe zu gehen.
Radoslaw
WIELGUS als Marquis hingegen war der Premierenbesetzung Gerard Quinn deutlich
unterlegen. In seinen besseren Momenten verbreitete er gepflegte Langeweile,
in den schlechteren verrutschte ihm die Stimme regelmäßig nach hinten
in den Hals. Zudem wirkte er in keiner Sekunde so, als wüßte er, worum
es eigentlich geht. AHS & MK
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