In
der Kölner Philharmonie setzte Gerd ALBRECHT pünktlich zur weihnachtlichen
Märchenzeit seine 1999 begonnene Reihe der Dvorák-Opern in diesem Jahr
mit der "Teufelskäthe" fort. In Tschechien steht das Stück seit seiner
Uraufführung 1899 immer wieder auf dem Spielplan, hierzulande ist die
"Käthe" fast unbekannt.
Dabei
ist dies doch eine der wenigen Opern Dvoráks, die auch oder sogar besonders
auf der Bühne zum Leben erwachen. Der Geschichte von der gierigen Fürstin
und ihrem bösen Hofmarschall, der dicken Käthe, dem pfiffigen Schäfer
Jirka und jeder Menge Teufel hat Dvorák unbändiges Leben und Lebendigkeit
eingehaucht.
Leben,
das die Darsteller auch in dieser konzertanten, tschechisch gesungenen
Aufführung zeigten. Allen voran Michelle BREEDT in der Titelrolle, die
die zeternde, keifende Käthe, vor der sogar die Teufel Angst haben, nicht
nur mit sichtlichem Genuß spielte, sondern auch der Gefahr widerstand
diese zu brüllen und ihr stattdessen ihre technisch ausgereifte, perfekt
gestaltete Stimme lieh.
Peter
MIKULÁŠ, mit profundem Bass, mußte als gepeinigter Teufel Marbuel nicht
nur mit der Käthe tanzen sondern diese in die Hölle tragen, was der mit
großem Fußweh bezahlt. Selbst Arutjun KOTCHINIANs stimmgewaltiger Oberteufel
Luzifer kommt gegen die Käthe nicht an, wie sollte es da dem dritten Baß
der Runde, der Höllenpförtner (Carsten SABROWSKI) besser ergehen?
Am
Ende wird die böse Fürstin (mit stählernem Sopran Olga ROMANKO) vor der
Hölle verschont, indem der schlaue Schäfer Jirka (der ausdrucksstarke
Peter STRAKA) ihr zunächst die Abschaffung der Leibeigenschaft abringt
und dann dem Teufel, der die Fürstin bereits holen will, mit der Käthe
droht.
Ein
großer Spaß ist das, unterstützt vom PRAGER KAMMERCHOR und dem WDR RUNDFUNKCHOR
KÖLN (Einstudierung Philipp AHMANN) sowie dem WDR SINFONIEORCHESTER KÖLN,
das unter der feinfühligen Leitung von Gerd Albrecht zum Tanz aufspielt.
Gern möchte man dieses Stück auf der Bühne erleben, aber immerhin ist
die Produktion für die CD mitgeschnitten worden. Hoffentlich wird diese
Reihe auch weiterhin fortgesetzt. KS
|