In
einer Stadt wie Hamburg verstecken sich immer Dinge, die zu entdecken
sich lohnt.
In
diesem Fall fing es für uns mit einem Tweet an. Earl CARPENTER, Lieblings-Polizist,
Phantom und natürlich treibende Kraft hinter den Three Phantoms, kündigte
einen Auftritt in Hamburg an. Beim "Buddy Holly reloaded" im Imperial
Theater auf der Reeperbahn. Wie praktisch, statt eines Fliegers, würde
es diesmal die U-Bahn tun... Aber: "Buddy Holly reloaded"? Was ist das
eigentlich genau? Der Kartenbestellung (besagtes Theater ist nicht groß)
folgte die Recherche.
Für
"Buddy Holly reloaded" finden sich jeden ersten Montag im Monat ehemalige
Mitwirkende des lange in Hamburg gespielten "Buddy - Das Musical" zusammen.
Gespielt wird die Musik von Buddy Holly im Orignalsound, aber auch in
unterschiedlichen Variationen. Gespickt wird das Ganze mit Geschichten,
Anekdoten über die Lebenssituation der Musiker und die abgesetzte Show.
Marko
FORMANEK ist der geborene Entertainer, und so dauerte es nicht lange,
bis der Saal am Kochen war. Seine Stimme kann sicher viel mehr als Rock'n
Roll, aber so viele Sänger, denen diese Musik derart gut in der Kehle
liegt, gibt es nicht.
In
Sachen Unterhaltungsfaktor und Können standen ihm seine Bühnenpartner
in nichts nach. Falco BURKERT zeigt am Kontrabaß eine irre Show, die alle
Klischees über dieses Instrument vergessen läßt. An der "Stromgitarre"
begeisterte Torben WIDDERMANN mit Musikalität und sattem Sound.
Hauke
WENDT tobt sich am Schlagzeug aus und besticht durch pointierte Zwischenbemerkungen.
Stefan SIEVEKING an den Tasteninstrumenten und "Gedöns" (O-Ton Marko Formanek),
von dem auch die musikalischen Arrangements stammen, breitet kompetent
einen zusätzlichen Klangteppich aus.
Stargäste
dieses Abends waren Fabian HARLOFF, der der Ankündigung nach häufiger
vorbeischaut und vor der Pause einige Gesangsnummern zum Besten gab, Drew
SARICH und eben Earl Carpenter.
Earl
Carpenters "Stars" dürfte schon legendär sein in der darstellerischen
Tiefe, diesmal gab es die letzten vier Zeilen in deutscher Sprache. Sodann
sang er gemeinsam mit Sarich eine ganz besondere Form der "Confrontation"
aus "Les Miserables", nämlich das ganze Stück in der Rock 'n Roll-Version.
Darauf muß man erst einmal kommen, um dann feststellen, daß das sogar
gut funktioniert.
Drew
Sarich, derzeit auf der anderen Straßenseite als Rocky im Einsatz, begeisterte
seine Fans zudem mit einem Song von seiner neusten CD-Einspielung.
So
viel Hochkultur verdient auch eine hochkulturelle Rezension.
In
der Kulisse des aktuell im Imperial Theater gespielten Edgar Wallace-Stücks
bekam man handwerklich außerordentlich beeindruckende Musikdarbietung
zu hören. Die dabei von den Künstlern gezeigte Spielfreude war den gesamten
Abend über für das Publikum mehr als ansteckend. Bei uns waren schon während
des ersten Songs die Füße unter dem Stuhl tanzwütig, und so ging es den
meisten im buntgemischten Publikum, dessen Alterstruktur sich zwischen
zehn und achtzig Jahren bewegt haben dürfte.
Kurz:
wir hatten den Abend über verdammt viel Spaß und werden ganz bestimmt
wiederkommen. MK & AHS
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