Schade,
daß der Kleine Saal der Musikhalle an diesem Abend eher mittelprächtig
besucht war. Schlußendlich war es aber auch eher schwer gewesen, von diesem
Liederabend Kenntnis zu erlangen. Außer einer kleineren Notiz in einer
lokalen Tageszeitung war es nichts mit Werbung.
Bedauerlich
war dies insbesondere, da dem anwesenden Publikum neben einem interessanten
Programm auch eine stimmliche Interpretation fernab der Tradition tumben
deutschen Liedgesangs geboten wurde.
Paul
Armin EDELMANN sang im ersten Teil des Abends Robert Schumanns Liederreihe
nach Gedichten von Justinus Kerner. Man hörte zwölf Lieder recht unterschiedlichen
Charakters, die nicht nur ausgesprochen gut einstudiert waren, sondern
mit viel Liebe zum musikalischen Detail dargeboten wurden.
Im
zweiten Teil gab es zu verschiedenen Liedern von Franz Schubert ("Die
Götter Griechlands", "Der Musensohn", "Memnon" etc.), Richard Strauss
("Heimliche Aufforderung") und noch einmal Robert Schumann ("Belsazar"),
die der Bariton mit viel Sinn für angenehm unkonventionelle und lebendige
Gestaltung sang, Benjamin Brittens Sechs Metamorphosen nach Ovid für Oboe
solo.
Christian
SPECHT übernahm hier den instrumentalen Teil, der aus dem Rang dargeboten
wurde, was neben der musikalischen Neuentdeckung auch eine interessante
akustische Erfahrung mit sich brachte.
Die
Klavierbegleitung übernahm Alexander SCHMALCZ, der dem Sänger ein kongenialer
Partner war und eine virtuose Interpretation hören ließ. AHS
|