Ein
Freund von mir schrieb über diese Vorstellung auf einer bekannten Internetplattform:
"Wow, eine von A bis Z super besetzte Traviata - das hielt ich bislang
für eine Legende...". Besser kann man diesen Abend nicht zusammenfassen.
Auf
der Bühne ein Ensemble, das für eine Repertoirevorstellung der reine Luxus
war. Im Graben ein perfekt disponiertes Orchester, welches unter der Leitung
seiner Chefin eine fantastische Verdi-Interpretation hören ließ.
Als
Einspringerin für die Einspringerin bescherte Liana ALEKSANYAN dem Publikum
eine regelrechte Violetta-Offenbarung. Eine junge Frau, die alle stimmlichen
Anlagen für die Partie besitzt, diese auch nutzt und sich trotzdem nicht
den Abend über aufs Koloraturenschleudern beschränkt. Da waren Gefühl,
musikalischer Instinkt und viel Liebe zur detailreichen Zeichnung der
Figur. Ihre Auftritte in den Oktober werden mit Vorfreude erwartet.
Saimir
PIRGU zeigte einen jugendlichen Überschwang, der Alfredo gut zu Gesicht
stand. Seine Stimme klingt frisch, gesund und in allen Lagen wirklich
angenehm. Die Mühelosigkeit des Seins und die Lebenslust, die er der Figur
angedeihen ließ, schlug sich immer wieder auch in der musikalischen Gestaltung
wieder.
Franco
VASSALLO besitzt eine ausgesprochen schöne Baritonstimme. Ihr Klang ist
perfekt für Verdi, aber nicht nur dafür. Sie besitzt zudem die Flexibilität
und die passende Kombination aus Wärme und, wenn es darauf ankommt, Härte
für Giorgio Germont. Die für diese Rolle notwendige außerhalb der bunten
Pariser Gesellschaft stehende Charakterisierung brachte er ebenso gut
über die Rampe.
Das
restliche Ensemble mußte sich trotz dieser Topleistungen nicht verstecken.
Insbesondere Chris LYSACK als spielfreudiger Gaston, Wilhelm SCHWINGHAMMER
als Grenvil und Hee-Saup YOON als Marchese konnten für die heimische Mannschaft
punkten.
Gleiches
gilt für den CHOR (Leitung: Florian CZISMADIA), der musikalisch mit Engagement
bei der Sache war.
Die
PHILHARMONIKER HAMBURG hatten, wie bereits erwähnt, einen perfekten Abend.
Simone YOUNG sorgte für prachtvoll gespielten Verdi mit viel Raum für
Gefühl und Leidenschaft.
Wenn
diese Spielzeit so weitergeht, wie sie an diesem Abend begonnen hat, dürfte
sie ausgesprochen unterhaltsam werden. AHS
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