Nachdem
die Superwaffe bereits seit längerem an mehreren U-Bahnhöfen ausprobiert
wurde, versucht die Freie und Hansestadt Hamburg seit einigen Monate nunmehr
den Einsatz dieses Massenvertreibungsmittels auch auf dem Platz vor dem
Hauptbahnhof, indem dieser mit Mozart, Haydn und sämtlichen Walzer-Sträußen
beschallt wird.
Immerhin
hat es den Erfolg, daß das hektische Treiben am Hauptbahnhof noch hektischer
geworben ist, denn man versucht, sich so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone
zu bringen. Auch sind die Lautsprecher von besserer Qualität als in den
U-Bahnschächten, dafür schallen sie dann selbstverständlich mit doppelter
Lautstärke.
Es
ist jetzt durchaus möglich, den Platz zu überqueren, ohne von Dealern,
Junkies, Alkoholikern oder Bettlern angesprochen zu werden, da diese sich
in ruhigere Stadtteile zurückgezogen haben, welche sich über diesen Zuwachs
sehr freuen. Allerdings würde es in Anbetracht den Lärms auch wenig Unterschied
machen, wenn diese Personengruppen noch anwesend wären. Man würde nämlich
aufgrund der Beschallung gar nicht verstehen, was die Leute von einem
wollen.
Nachdem
das Musical "Mozart!" in die Insolvenz gegangen ist, betätigt sich seine
Musik immerhin als echter Straßenfeger. Allerdings hatte ich diesen Ausdruck
bislang so gedeutet, daß man zur Musik hin strömt... Dr. Carole Thura
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