Es
war einfach eine Zeile im Kulturteil des ARD-Videotextes: "Tenor Deon
van der Walt erschossen".
Deon
van der Walt, der sicherlich nie einer der Sänger gewesen ist, die in
Deutschland mit dem Attribut "Star" versehen werden, besaß die Gabe sich
mit seiner lyrischen, aber nie blassen Stimme und mit seiner ganz eignen
Art, den Charakteren auf der Bühne Leben einzuhauchen, mit einem oder
zwei Auftritten einen Platz im Herzen des jeweiligen Publikums zu sichern.
Man fühlte sich immer sehr direkt von seinem Gesang angesprochen. Schon
früh hatte er sich zu einem der besten Mozart-Tenöre seiner Generation
entwickelt und war an allen großen Opernhäusern zu erleben.
Er
gehörte zur Premierenbesetzung der Hamburger "Cosi fan tutte"-Produktion
und offenbarte hier sein komisches Talent, welches sich auch in der Videoaufzeichnung
von Offenbachs "Belle Helene" aus Zürich großartig entfaltete.
Deon
van der Walt wurde am 29. November 2005 (vermutlich während einer Familientragödie)
im Alter von 47 Jahren erschossen Sein Tod macht uns traurig, auch weil
er - egal, welche Geschichte und welche Abgründe hinter dem Geschehen
stecken mögen - so brutal und sinnlos war. MK & AHS
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