Die
Hamburgische Staatsoper präsentiert während der aktuellen Belcanto-Wochen
italienische Opernklassiker und somit kann man u.a. auch Verdis "La Traviata"
in unterschiedlicher Besetzung hören.
Neben
Liana ALEKSANYAN (Violetta) und Franco VASSALLO (Giorgio Germont), die
bereits in der ersten Vorstellung zu begeistern wußten und beide ihre
erstklassige Leistung aus dem September wiederholten, konnte auch das
hauseigene Ensemble wieder überzeugen. Renate SPINGLER ist als Flora eine
wirkliche Luxusbesetzung. Dank ihr bekam z.B. der Anfang vom dritten Akt
eine neue, lebendigere Note. Paulo PAOLILLO (Gaston), Levente PÁLL (Marquese)
und Chris LYSACK (Giuseppe) repräsentierten das Opernstudio trefflich,
während Wilhelm SCHWINGHAMMER als Grenvil wieder viel Präsenz und Stimme
verlieh. Als Annina und Douphol ergänzten Ann-Beth SOLVANG und Jan BUCHWALD
untadelig.
Ganz
besonders machte diesen Abend das Alfredo-Debüt von Dovlet NURGELDIYEV,
der nicht nur eine akkurate stimmliche Leistung zeigte und somit verdient
die Begeisterung des Publikums erntete, sondern die Rolle musikalisch
auch mit Gefühl und Leidenschaft gestaltete. Ein junger Sänger mit einer
ausgesprochen schönen Stimme, die er richtig einzusetzen weiß und darüber
die Interpretation der Partie nicht vergißt. Genau daran hatten wir im
letzten Dezember gedacht, als wir uns ihn anstelle des damaligen Alfredos
wünschten.
In
Hamburg bekommt man also derzeit besetzungstechnisch, das was man sich
wünscht. Vielleicht gibt es dann auch irgendwann von Karen KAMENSEK ein
sängerfreundlicheres Dirigat. Die PHILHARMONIKER HAMBURG zumindest waren
noch ebenso gut disponiert wie im September, während der CHOR (Leitung:
Florian CSIZMADIA) hin und wieder auch noch die entsprechenden Tempi im
Ohr zu haben schien. AHS
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